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Oberbodenabtrag:
Der erste Schritt einer archäologischen Untersuchung ist normalerweise ein Oberbodenabtrag. Dabei wird der Oberboden (z.B. Humus) von einem Bagger abgetragen. Ein Archäologe ist dabei die ganze Zeit vor Ort, um eventuell vorhandene archäologische Strukturen (Befunde) erkennen zu können.
Wenn keine Befunde vorliegen, können die Bauarbeiten sofort beginnen und die Untersuchung ist abgeschlossen.
Dokumentation Planum 1:
Nach Abschluss der Ausgrabung benachrichtigt die Grabungsfirma die zuständigen Denkmalschutzbehörden (Untere Denkmalschutzbehörde und Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege). Daraufhin erhalten Sie umgehend von der Unteren Denkmalschutzbehörde die denkmalrechtliche Freigabe. Nach Erteilung der Freigabe durch die UD können Sie sofort mit Ihrem Bauvorhaben beginnen.
Bei der Nachbearbeitung werden u.a. die Funde gereinigt und verpackt, die Pläne aktualisiert, der Listenteil geprüft und ein Bericht über die abgeschlossene Grabung verfasst. Alle Dokumentationsbestandteile werden Ihnen von uns übergeben, so dass Sie einen vollständigen Überblick über die geleisteten Arbeiten und die festgestellten Ergebnisse bekommen.
Die geborgenen Funde werden fachmännisch nach den Vorgaben des BLfD gereinigt und ggf. weiter konservatorisch behandelt (z.B. mit Cyclododecan für empfindliche Knochen).
Nach dem Trocknen werden die Funde gesondert verpackt.
Parallel werden Listen der Fotos, Zeichnungen, Funde und Befunde erstellt, sowie der CAD-Plan nachbearbeitet.
Im Zuge des Bauantrags wurde von der Unteren Denkmalschutzbehörde die Auflage gemacht im Vorfeld einen archäologisch begleiteten Oberbodenabtrag durchzuführen um potentiell vorhandene Bodendenkmäler sichern zu können.
Dabei wurden insgesamt 187 Befunde einer frühmittelalterlichen Siedlung festgestellt. Diese werden präpariert ("geputzt") und schriftlich, tachymetrisch und fotografisch dokumentiert.
Anschließend werden dort, wo später gebaut wird, die Befunde geschnitten
und diese Profile schriftlich, zeichnerisch und fotografisch dokumentiert.
Anschließend werden die Befundreste entnommen um evtl. vorhandene Funde bergen zu können.
Das Baufeld ist nun frei von archäologischen Strukturen und kann bebaut werden.
Die CAD-Pläne werden aufbereitet
und die Befunde analysiert um eine erste Ansprache der festgestellten Befunde zu ermöglichen.
Anschließend werden die Ergebnisse in einem Grabungsbericht kurz zusammengefasst.
Im Fall der hier vorgestellten Grabung dauerten die Arbeiten nicht ganz vier Wochen und wurden mit durchschnittlich 4 Mitarbeitern (1 Grabungsleiter, 1 Techniker und 2 Facharbeiter) durchgeführt. Die Gesamtkosten beliefen sich auf ca. 25.000€
Die Ergebnisse wurden unter anderem auch in den Zeitschriften "Archäologie in Deutschland", "Bayerische Archäologie", "Das archäologische Jahr in Bayern" und der Stadtchronik Hirschaid publiziert. Weiter wurde eine Masterarbeit über die Ergebnisse verfasst.